Samstag, 6. Dezember 2014

Ann Brashares - Wer weiß, was morgen mit uns ist

Erscheinungsdatum Erstausgabe: 22.09.2014
Verlag: cbj
ISBN: 9783570159477 


Klappentext
Die 17-jährige Prenna lebt mit ihrer Mutter in New York, seit sie zwölf ist. Doch was vorher war und wo sie herkommt, darf sie niemandem erzählen. Eine Pandemie hat Millionen Opfer gefordert, und zusammen mit wenigen anderen ist es Prenna gelungen, in unsere Gegenwart zu entkommen. Jetzt tun sie alles, um ihre Herkunft geheim zu halten. Deshalb gelten strenge Regeln für Prenna: möglichst kein Kontakt zu den Mitschülern, nicht mehr Worte als nötig. Sich mit einem Jungen aus der Schule zu verabreden, ist selbstverständlich ausgeschlossen. Prenna hält sich daran. Bis zu dem Tag, an dem ihr Ethan Jarves begegnet und sie sich Hals über Kopf verliebt …

Rezension
Mit "Wer weiß, was morgen mit uns ist" habe ich mir zum ersten Mal ein Buch von Ann Brashares zu Gemüte geführt und auch, wenn ich dies beim Lesen nicht bereut habe, bin ich hier alles in allem doch eher gespaltener Meinung. Die Grundidee der Geschichte, nämlich dass in ein paar Jahrzehnten eine Epidemie ausbricht, die die Menschen dazu bringt, in unsere Zeit zu flüchten, finde ich gut und auch die Zukunftsversion, wie sie von Brashares beschrieben und von Prenna erlebt wurde, empfinde ich als durchaus greifbar – und je mehr man über diese Zeit und die Umstände, die zu den dortigen Problemen führten, erfährt, desto mehr fängt man auch an, sich selbst Gedanken darüber zu machen. Die Botschaft, wie Brashares mit diesem Buch vermitteln möchte, zeigt uns, dass selbst kleinste Taten in der Gegenwart die Zukunft bereits verändern kann. Und natürlich: Schont die Umwelt und achtet auf die Ressourcen der Gegenwart, damit die Zukunft Bestand haben kann. Oder zumindest nicht so wird, wie im Buch beschrieben, dass auch andere Faktoren zu einer der in vielen Dystopien beschriebenen Zukunftsversionen führen können, kann man sich schließlich denken.

Weniger gut hingegen hat mir die Umsetzung dieser Idee gefallen. Mit Prenna und Ethan wurden zwei Protagonisten geschaffen, mit denen ich nicht wirklich warm werden konnte – wobei ich mich für Ethan noch ein wenig mehr erwärmen konnte. Doch im Großen und Ganzen wurden beide in meinen Augen sehr oberflächlich gehalten, die Geschichte an sich viel zu flach und einfach als zu… glatt.  Sicher, es gab auch das eine oder andere Problem, das sich den Jugendlichen in den Weg stellte, doch verlief die Lösung dieser so leicht, dass ich als Leser oft nur den Kopf schütteln konnte, weil genau das mir zu unrealistisch erschien. Auch drängte sich die Liebesgeschichte zwischen Ethan und Prenna für meinen Geschmack immer wieder zu sehr in den Mittelpunkt. Zum einen, weil es Momente gab, in denen die beiden in ihrer Zweisamkeit ein wenig zu entspannt wirkten (gerade auch in Anbetracht dessen, was sie zu erwarten scheint und dass gerade Prenna als Zeitreisende doch wissen müsste, was auf dem Spiel steht) und zum anderen aber wohl auch, weil ich kein großer Fan davon bin, wenn sich die Liebesgeschichte der Charaktere zu sehr in den Vordergrund drängt – und da spielt es für mich auch keine Rolle, dass sie eben noch jung sind und ihre Gefühle endlich nicht mehr unterdrücken müssen. Unter anderem diese Momente waren es dann nämlich auch, die dem Buch für mich die Spannung genommen haben. Sie zogen sich ein wenig zu sehr hin, während ich mir nur immer wieder denken konnte, dass es mit dem Ziel der Rettung der Welt doch sicher wichtigeres geben sollte, als am Strand zu liegen, Shoppen zu gehen oder Karten zu spielen.  

Fazit
Wie bereits erwähnt, bin ich doch eher gespaltener Meinung. Eine tolle Grundidee vermischt mit einem schönen (und leicht lesbarem) Schreibstil und einer wichtigen Botschaft, doch hat es meiner Meinung nach an der Umsetzung des Ganzen ein wenig gehakt. Der Spannungsbogen wurde sehr locker gehalten, die Geschichte an sich verlief ein wenig zu glatt und abgesehen von einigen offenen Fragen, mit denen ich nach der letzten Seite zurückgelassen wurde, ließ auch die Logik manchmal ein wenig zu wünschen übrig. Man hätte sicher mehr aus der Idee herausholen können.


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