Samstag, 13. Dezember 2014

Sebastian Fitzek - Das Kind

 Erscheinungsdatum Erstausgabe : 01.01.2008
Verlag : Droemer Knaur
ISBN: 9783426512173


Inhalt
»Als Strafverteidiger Robert Stern diesem ungewöhnlichen Treffen zugestimmt hatte, wusste er nicht, dass er damit eine Verabredung mit dem Tod einging. Noch weniger ahnte er, dass der Tod 1,43 m messen, Turnschuhe tragen und lächelnd auf einem gottverlassenen Industriegelände in sein Leben treten würde.« Simon, von nun an Sterns ständiger Begleiter, ist ein zehnjähriger Junge – und fest davon überzeugt, in einem früheren Leben ein Mörder gewesen zu sein.

  
Rezension
"Gibt es ein Leben nach dem Tod? Ist die Seele wirklich unsterblich?" Nicht nur beim Lesen der Inhaltsangabe, sondern auch im Buch selbst sind es diese beiden Fragen, die immer wieder aufkommen, denn wir sonst soll ein zehnjähriger Junge glauben können, bereits Jahre vor seiner Geburt getötet zu haben und wie sonst soll er auch noch die genauen Stellen benennen können, an denen die Leichen zu finden sind? Nachdem ich bereits zwei andere Bücher von Fitzek gelesen und mehr oder weniger verschlungen habe, stand für mich eigentlich außer Frage, dass auch andere Bücher dieses Autors auf meiner 'Muss ich lesen'-Liste landen würden, auch habe ich, als ich das Buch letztlich in der Hand hielt, auch trotz meines Stapels ungelesener Bücher nicht lang gezögert, um es in meinen Besitz zu bringen.  Und es hat sich gelohnt, allein schon wegen des zehnjährigen Simon Sachs, einem krebskranken Jungen, der nach einer Rückführung an seinem Geburtstag nun mit einer Menge Schuldgefühlen zu tun hat, weil er tatsächlich davon überzeugt ist, ein wiedergeborener Serienmörder zu sein. Er weckt beim Leser, zumindest war dies bei mir der Fall, eine Menge Mitgefühl. Man möchte dem Kind helfen und ihm versichern, dass er diese Menschen nicht auf dem Gewissen hat, dass alles gut werden würde, wenn... ja, wenn das Wörtchen wenn nicht wär'. Wenn da nicht diese Erinnerungen Simons wären, die den Protagonisten Robert Stern zu den versteckten Leichen bringt. Wenn da nicht Simons Aussage wäre, dass er noch einen weiteren Mord begehen müsse, um seine 'Aufgabe' zu erledigen. Oder auch, wenn da nicht diese unerwartete Wendung des Geschehens wäre, die den Jungen in neue Gefahren bringt und den Leser neben dem Thema der Wiedergeburt nun auch noch in einen Strudel aus Gewalt, Kinderhandel, Päderastie und Mord reißt.
Trotz dieser Wendungen, die die Handlung mit sich bringt, fällt es dem Leser nicht schwer, der Geschichte und somit dem roten Faden auch weiterhin zu folge, ohne den Überblick zu verlieren und sich zu fragen, ob das nicht eben noch ganz anders war. Mit seinem flüssigen Schreibstil hat Fitzek es wieder einmal geschafft, mich in den Bann seiner Geschichte zu ziehen, mich in ihr zu verlieren und mich dazu zu bringen, das Buch am liebsten gar nicht mehr aus der Hand legen zu wollen. Neben Stern und seinem etwas ungewöhnlichen Mandanten Simon schafften es auch die anderen Figuren, allen voran für mich Borchert, die verdienten Sympathie- oder in manchen Fällen eben auch die gerechtfertigen Antisympathiepunkte für sich zu beanspruchen, nicht zuletzt wahrscheinlich auch, weil Fitzek sich bei seiner Erzählweise nicht auf eine Person, Robert Stern, beschränkte, sondern auch das eine oder andere Kapitel allein mit dem Geschehen rund um die anderen Charaktere füllte.

 Fazit
Wie bereits erwähnt, war dies nun mein drittes Werk aus der Feder Fitzeks und es wird auch gewiss nicht das letzte bleiben - nicht zuletzt eben auch, weil in meinem Regal noch ein weiteres Buch dieses Autors steht und eigentlich nur darauf wartet, endlich gelesen zu werden. Wird es nun auch bestimmt nicht mehr lang müssen. Sebastian Fitzek, bei dem ich zu beginn noch ein wenig skeptisch war (wie bei deutschen Autoren meist und dann bisher doch immer unbegründet) hat es auch mit 'Das Kind' geschafft, mich erneut von sich zu überzeugen, mich in seinen Bann zu ziehen und auf der Liste meiner Lieblingsautoren weiter nach oben aufzusteigen.

1 Kommentar:

  1. Hi Jeanette,

    ich habe dich für den „Sisterhood oft he World Bloggers Award“ getaggt und würde mich sehr freuen, wenn du mitmachen würdest.
    Hier ist der Link: http://bieberbruda.blogspot.de/2014/12/und-noch-ein-tag-sisterhood-of-world.html

    Viele liebe Grüße,
    Christian

    AntwortenLöschen